Die neue Regierung ist unter anderem mit dem Ziel angetreten, Luxemburg gesellschaftspolitisch an die Realitäten des 21. Jahrhunderts anzupassen. Dazu gehört auch eine Änderung des Adoptionsrechts, welche es homosexuellen Paaren in Zukunft ermöglichen soll, Kinder zu adoptieren. Als Jungsozialisten begrüßen wir, dass die Regierung auch gegen den Widerstand von verschiedenen Teilen der Gesellschaft an diesem Ziel festhalten will.

Die Tatsache, dass auf der Internetseite der Abgeordnetenkammer eine öffentliche Petition gegen dieses Vorhaben initiiert wurde, nehmen wir zu Kenntnis. Jeder Bürger kann selbstverständlich von seinem Recht, eine eigene Unterschriftenkampagne im Rahmen der neuen Prozedur zu starten, Gebrauch machen. Jeder, der diese Petition unterzeichnet, diskriminiert jedoch ohne jegliche Differenzierung homosexuelle Paare und spricht ihnen schlichtweg die Fähigkeit ab, gute Eltern zu sein.

Die Argumente gegen eine solche Reform, welche vor allem von Gegnern aus dem konservativen Lager hervorgebracht werden, machen uns fassungslos. Selbstverständlich steht das Wohl des Kindes an oberster Stelle, auch nach der geplanten Reform. Inwiefern dieses Wohl des Kindes allerdings gefährdet sein soll, wenn es bei einem homosexuellen Paar aufwächst, erscheint uns äußerst fragwürdig. Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben in einem intakten Elternhaus aufzuwachsen. Die sexuelle Orientierung der Eltern darf dabei keine Rolle spielen. Auch Studien können belegen, dass die Entwicklung eines Kindes keineswegs beeinflusst wird, wenn es bei einem homosexuellen Paar aufwächst.1

Es ist für uns nicht direkt ersichtlich weshalb eine Änderung des Adoptionsrechts ein Mehr an Arbeit für Anwälte, Ärzte, Laboratorien und Psychologen bedeuten könnte. Hierbei scheint es den Gegnern der Gesetzesänderung um reine Panikmache zu gehen. Dabei schreckt man auch nicht davor zurück auf Argumente zurückzugreifen, die an das tiefste Mittelalter erinnern.

Die Jungsozialisten unterstützen jedenfalls das Bestreben der Regierung, die luxemburgische Gesellschaft an die Realitäten des 21. Jahrhunderts anzupassen.

1 Vgl.. Farr, Rachel H., Patterson, Charlotte J. (2013): Coparenting Among Lesbian, Gay, and Heterosexual Couples: Associations With Adopted Children’s Outcomes. http://people.virginia.edu/~cjp/articles/fp13b.pdf