Als sei es nicht genug gewesen, dass etliche Banken nach Ausbruch der Finanzkrise durch Steuergelder gerettet werden mussten, ohne die Schuldigen zu Rechenschaft zu ziehen, müssen die Steuerzahler, diesmal als Bankkunden, immer mehr Nebenkosten berappen, und das selbst für die grundlegendsten Dienstleistungen.

Die Berichte über das Vorgehen der Post, die Kunden zum Web Banking drängen will, sowie der (berechtigte) Aufschrei über die Benachteiligung der älteren Kunden, bilden allerdings nur die Spitze des Eisbergs. Sicherlich kann man die Digitalisierung nicht stoppen, und sie hat auch Vorteile. Nur geht es in diesem Fall den Banken (und nicht nur der Post) um simple Profitmaximierung auf Kosten der Bürger, insbesondere der Ärmeren. Für die Jungsozialisten ist dies eine absolute Frechheit. Nicht nur können Banken durch Web Banking Ausgaben sparen (das den Betroffenen nicht einmal zugutekommt), sondern muss man nun immer mehr für vorher kostenfreie Dienstleistungen bezahlen, die ja sonst nie den Banken angebliche finanzielle Schwierigkeiten bereitet haben. Zusätzlich entsteht das Risiko, dass der Kunde doppelt bezahlen muss: für die schriftliche Überweisung, zuzüglich weiterer Unkosten für die Transaktion selbst. Gut betuchten Kunden mag dies ja schnurzpiepegal sein, für jene mit einem bescheidenen Vermögen schmerzt es allerdings umso mehr. Längerfristig geht es den Banken auch darum, Arbeitsplätze abzubauen und Filialen zu schließen.

Die JSL verlangen ein Ende dieser dreisten Praxis der Banken. Hier muss auch der Staat und die Europäische Union klare Regeln setzen: Kunden, die kein Web Banking benutzen, dürfen nicht benachteiligt und diskriminiert werden. Zumindest sollten kleine Transaktionen oder Kunden mit einem geringeren Vermögen von den Kosten befreit werden. Und anstatt dass die Banken ihre Klientel bestrafen, weil sie etwas nicht tut, sollten sie umgekehrt den Nutzern des Web Banking die gesparten Unkosten (weniger Papier, damit auch umweltfreundlicher) gutschreiben. Aber den profitgeilen Finanzinstitutionen würde das ja im Traum nicht einfallen.

Das Nationalbüro der JSL, 6. Februar 2017

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